Onkel Wanja – Ein Leben in vier Augenblicken

Tschechow Wald

(Дядя Ваня)

von Anton Pawlowitsch Tschechow

Deutsch von Ekaterina Bezghina und Anatol Preissler

4 D, 4 H, 1 Dek.

Drückend schwül ist es, da auf dem Lande. Und während sich Serebrjakow, Professor im vorzeitigem Ruhestand, lieber seiner Gicht hingibt, als sich um seine junge Frau Jelena zu kümmern, verdreht diese den Männern den Kopf. Astrow, Arzt auf Stippvisite, doziert um sein Leben, Onkel Wanja, Verwalter des Guts, versucht mit Krawatte und psychologischen Finten zu punkten und hasst seine Mutter, die alte Wojnizkaja, die sucht ihr Heil in ihren Ratgebern und schwärmt doch immerzu nur vom Professor. Nur der Gitarre zupfende Telegin und das alte Kindermädchen, die gute Marina Timofejewna, bewahren ihren Humor und Ruhe, wenn für einen Augenblick alle Charaktere durcheinanderwirbeln, Sumpfgeister beschworen und wild aufeinander geschossen wird.

Dann kehrt wieder Stille ein, alles ist, wie es war, nur die Grillen zirpen; und Sonja, die jüngste im Hause, freut sich schon darauf, eines Tages im Sarg zu liegen und die Welt in aller Ruhe von unten betrachten zu können.

Die Neuschreibung bleibt nah am Original und gibt doch mit ihrem Sprachrhythmus den Dialogen Tschechows einen ungewohnt neuen Klang. Die Metaphern und Bilder wurden muttersprachlich hinterfragt und in dieser Fassung versteht man plötzlich, warum Tschechow viele seiner Werke als Komödien titulierte. Eine geschliffene, pointierte und flotte Überschreibung basierend auf der Übersetzung von Ekaterina Bezghina.

Eine häufig heitere, manchmal melancholische, aber immer rabenschwarze Komödie über das Leben auf dem Land in vier Augenblicken.

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