Rose

Originaltitel:
(„Rose“)
Autor:innen:

Sherman, Martin

Übersetzung:
Deutsch von Harpner, Maria und Preissler, Anatol

Besetzung:
1 Dame

„Ich bin achtzig Jahre alt. Das ist unverzeihlich – und plötzlich ist das neue Jahrtausend da, und ich miefe unverkennbar nach dem letzten Jahrhundert, aber was soll ich machen?“

Rose sitzt Schiwa. Sie ist eine Überlebende – die einzige ihrer Familie. Sie trauert alleine und teilt mit uns ihre bemerkenswerte Lebensgeschichte, die sie auf diese Holzbank in ihrer kleinen Wohnung in Miami geführt hat. Sie erzählt von ihrer Kindheit im russischen Schtetl, dem Warschauer Ghetto, dem Verlust der geliebten Menschen, der Fahrt auf der „Exodus“ und schließlich vom Neuanfang in den USA, den belebten Straßen von Atlantic City und den salsaschwangeren Nächten Miamis. Und als wir schließlich erfahren, um wen Rose wirklich trauert, schließt sich der Bogen zum Heute und dem nicht enden-wollenden Nahostkonflikt in all seiner Komplexität.

Rose ist ein nuancenreiches, zutiefst menschliches Stück über Trauer, Erinnerung, Traumata und deren Bewältigung. Und doch ist dieser Monolog alles andere als nur bedrückend. Shermans Portrait dieser mutigen Frau besticht durch seine lebendigen Bilder, die überraschenden Wendungen und nicht zuletzt durch den unverwüstlichen jüdischen Humor.