Bent – Rosa Winkel
Sherman, Martin
Homosexuelle im Dritten Reich oder wenn Jude-Sein zum Privileg wird.
Bent erzählt die Geschichte von Max, einem hedonistischen Homosexuellen im Berlin der 30-iger Jahre. Flucht, Verhaftung, Deportation, die brutale Ermordung des Geliebten, KZ und der Rosa Winkel. Wie navigiert man die eigene Identität, wenn das Bekennen dazu den sicheren Tod bedeutet? In unfassbar berührenden Bildern schildert Sherman das Schicksal seiner behutsam gezeichneten Protagonisten Max, Rudi und Horst – und damit auch ein Stück Geschichte einer sexuellen Orientierung, die jahrhundertelang als abartig galt und mit gesellschaftlicher Ächtung, Verfolgung und Tod geahndet wurde.
Als Meilenstein gilt das Stück nicht nur, weil es die bis dahin weitgehend unbekannte Verfolgung der Homosexuellen im 3. Reich thematisiert, sondern es geht weit tiefer: Es zeigt, dass es letztendlich nicht die sexuelle Befreiung war, die es zu erlangen galt – sondern die Liebe. Und erinnert daran, dass Rechte genauso schnell wieder verschwinden können, wie sie erkämpft wurden.