Heldalen
Apke, Fred
Knisternder Frost, eine Holzhütte irgendwo über einem winterlichen Fjord in Norwegen. Ein junger Vertreter der örtlichen christlichen Gemeinde, Tom, klopft an die Tür der Hütte von Einar Kristiansen, dessen Frau Mona gerade unter ungeklärten Umständen gestorben ist. Der Alte gilt als verwirrt und unselbständig und man hatte ihm schon vor langer Zeit unmündig erklären lassen. Die Hütte ist dem alten Kristiansen seine Burg gegen die Welt. Tom wurde vom Pastor der fundamentalistischen Gemeinschaft, die sozusagen das Tal okkupieren, (und zu der der auch Mona gehörte) beauftragt sich um den Alten zu kümmern und ihn für die Übersiedlung in ein Altersheim vorzubereiten. Mit missionarischen Eifer versucht der junge Mann, den atheistischen alten Mann zum einzig richtigen Glauben zu bekehren, und ihn dazu zu bewegen doch ins Altersheim überzusiedeln. Der Alte, immer gereizter durch Toms Versuche ihn aus dem Haus zu expedieren, mit dem Wissen, dass die Fundamentalisten sein Grundstück für ihren neuen Tempel brauchen, macht nun Tabula Rasa und lädt all die Geister grausamer Geschehnisse in sein Haus ein, die immer durch das Tal spukten, aber über die niemand sprechen durfte. Tom wird mit schwer zu fassenden Wahrheiten konfrontiert, die seine Weltanschauung und Lebensgewissheiten aufs härteste prüfen. Am Ende ist klar: In diesem Tal wurde und wird gemordet – Seelen und Körper. Die Erzählungen, Geständnisse und Angriffe des Alten werden das ganze Tal, aber vor allem die Gemeinde, bis in ihre Grundfesten erschüttern. Tom aber beschließt das nächste Postboot zu nehmen, um „Heldalen“ zu verlassen.
